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Das Tagebuch des Hans Glücklich

09-05-2006 post: Honko

eine kleine Einführung in "die Gilde" von offizieller Seite...

17. XII. 1399

Nach langem Marsch bin ich am späten Abend in Hannover angekommen, einem kleinen Städtchen in der norddeutschen Tiefebene, und dort habe ich sogleich das windschiefe und halb verfallene Haus meines kranken Onkels aufgesucht.

Morgen wird mir die Schwiegertante die Schmiede zeigen, die ich übernehmen werde – der Onkel ist inzwischen so krank geworden, dass er das Lager kaum noch verlassen kann.

Ich hoffe, dass ich genügend Können in diesem Handwerk beweisen werde, und dass mir das wenige Geld nicht so schnell ausgehen wird. Zumindest eines weiß ich aber: Ich werde gewissenhaft und hart arbeiten, bis ich ein angesehener und wohlhabender Bürger der Stadt geworden bin.

29. XII. 1399

Heuer ist der Onkel verstorben – der Herr habe ihn selig.

Vorbei sind die Abende, die wir beide, vor dem kleinen Steinofen sitzend, mit Gesprächen über das Leben in der Stadt, die Arbeit und die Heimat verbracht haben ... Er hätte so gerne unser Dorf noch einmal besucht und sich mit Vater ausgesprochen, aber nun hat er seine letzte Ruhestatt auf dem Totenacker Hannovers gefunden.

Die Schwiegertante darf bis zu ihrem Lebensende im Hause wohnen bleiben – so habe ich es dem Onkel geschworen, und so wird es auch sein.

Und zu jedem Geburtstag im Februar werde ich ab heute eine Kerze für den Onkel anzünden, damit er sehen kann, dass ich ihn nicht vergesse.

Langsam beginne ich, meine Familie und meinen Heimatort zu vermissen. Die Stadt ist mir so fremd, so unheimlich groß und voll fremder Menschen. Doch zurückgehen kann ich nicht, denn ich habe die Familie verlassen, so wie es der Onkel vor über dreißig Jahren getan hat.

Nein, ich kann nicht zurück – die Stadt ist nun meine Heimat geworden.

Mit der Schmiede geht es ganz gut. Der Schmiedelehrling Arnulf ist ein tüchtiger Bursche, der über genügend Kraft, aber nur über wenig Köpfchen verfügt.

1. I. 1400

Ich habe mir viel für heute vorgenommen:

Zum einen werde ich meinen Karren zum Markt schicken, um neues Eisen einzukaufen. Dann werde ich das Angebot der Händler durchschauen, damit meine Schmiede immer genau das liefern kann, was die Bürger brauchen, aber wovon einfach zu wenig da ist.

Zum anderen soll der Lehrling erst einmal Beschläge anfertigen, denn dafür ist gerade noch genug Eisen im Lager.

Gegen Abend, wenn ich mein Tagewerk vollbracht habe, werde ich einen erfahrenen Handwerksmeister aufsuchen, um mein Können als Schmied zu verbessern – es wäre doch mehr als dumm, wenn ich meine Freizeit verbrächte, ohne etwas hinzu zu lernen ...

Wenn dann noch Zeit bleibt, will ich in die nahe Schänke gehen, um mich ein wenig umzuhören und bekannt zu machen. Vielleicht gibt es dort auch ein gutes Würfelspiel – oh, ich liebe Würfelspiele.

14. III. 1400

Das Glück ist mir hold: Die Beschläge, die der Lehrling Arnulf gefertigt hat, haben auf dem Markt ein schönes Sümmchen eingebracht. Von dem Geld habe ich dann gleich neues Eisen eingekauft, damit dem Lehrling für die nächste Zeit genug Material zur Verfügung steht. Beschläge scheinen eine momentan heiß begehrte Ware zu sein ... Ich hoffe, dass das auch noch länger so bleibt.

Wie an diesem Tag werde ich auch die nächsten Tage einen Kaufmannsmeister aufsuchen, bei dem ich die Kunst des Verhandelns erlernen will. Denn ein gutes Verhandlungstalent wird mir beim Ein- und Verkauf sicher viel nützen. Nun, ich werde mich umsehen ...

Am Abend bin ich dann wieder in die Schänke gegangen. Da war eine hübsche Maid – ich glaube eine Duftmischerin oder so – deren bezaubernder Blick mich kurz gestreift hat. Ach ja ... wenn ich nur mehr Geld hätte, dann könnte ich eines der wundervollen Gedichte erstehen, die in der Schreiberei gegenüber der Kirche verfasst werden, und es ihr zum Geschenk machen.

Leider ist das Geschäft aber momentan wichtiger als meine Einsamkeit.

3. VI. 1400

Und wieder lag ich richtig, denn die Beschläge waren schnell alle ausverkauft. Ich musste sie nicht mal zum Markt bringen, denn die Leute kamen in meine Schmiede, um sie direkt aus dem Lager zu erstehen ... wenn das so weitergeht, kann ich bald einen zweiten Lehrling einstellen und dann wieder mehr produzieren.

So schickte ich den Karren zum Markt, um noch mehr Eisen zu holen, doch das Metall war schon aus; der andere Schmied, Adalbert mit Namen, hatte alle Vorräte aufgekauft, um nun, nach meinem Vorbilde wohl, ebenfalls Beschläge herzustellen.

Es blieb mir also nur die Möglichkeit, meinen Karren direkt zur Mine zu schicken, wo ich genug Eisen einkaufen konnte – zum Glück wurde er nicht von Räubern aufgebracht, so wie es schon bei einigen anderen Bürgern geschah, die einen ihrer Karren vor die Stadt entsandt hatten.

Da ich aber von einem drastischen Preisabfall bei den Beschlägen ausgehen musste – immerhin waren sie ja nun schon zuhauf hergestellt worden – entschied ich mich für ein anderes Produkt: Rapiere! Mir will es nämlich scheinen, als ob es der Stadt an einem guten Waffenschmied mangelt. So will ich also diesen Posten ausfüllen – solang‘ es sich lohnt.

Dazu muss ich wiederum genügend Beschläge im Lager haben, um sie mit Eisen zu Rapieren verarbeiten zu können. Also schickte ich den Karren erneut zum Markt, wo ich kurz vor Sonnenuntergang mit meinem letzten Gelde ein paar Beschläge erstand.

Das einzige, was mir nun noch bleibt, ist zu hoffen, dass die Rapiere auch wirklich gekauft werden, denn sonst muss ich zur Geldleihe gehen, um einen Kredit aufzunehmen.

Aber ich bin guter Dinge, hat mich mein Glück doch bisher noch nie im Stich gelassen.

11. X. 1400

Hurra, es ist geschafft! Die Rapiere haben mir soviel Geld eingebracht, dass ich wieder genügend Eisen und Beschläge einkaufen konnte. Und endlich konnte ich meine Schmiede mit einigen Erweiterungen versehen. Auch habe ich nun ein Portal an mein Haus anbauen lassen. So werde ich bald angesehen sein und meine Freizeit nicht mehr mit unterwürfigen Gesprächen mit Kunden verbringen müssen.

Langsam wird mir aber auch bewusst, dass ich bald ein neues Produkt in der Schmiede herstellen will - ich habe da Silberringe im Auge, weil diese besonders bei wohlhabenderen Bürgern begehrt sind. Außerdem, so sagt man mir, verschafft das Tragen eines solchen Rings Anerkennung auf den niederen Amtsebenen.

Sei’s drum! Dann muss ich halt mehr Geld einnehmen.

Und dazu stelle ich morgen einen weiteren Lehrling ein, denn mit zweien kann die Schmiede doppelt so viele Schwerter herstellen. (Der Begriff "Rapier" ist hier in der Stadt noch nicht so verbreitet.)

Aber der Erfolg alleine macht nicht glücklich. Ständig muss ich an die hübsche Duftmischerin denken, wie sie mich mit ihren wunderschönen Augen schüchtern ansieht und sogleich den Blick senkt, dann abschweifen lässt ... ich muss sie einfach wieder sehen.

Zumindest konnte ich inzwischen herausfinden, dass sie Anna-Marie heißt.

2. XII. 1400

Oh je, mein Schmiedelehrling Arnulf hat sich beim Eisenschmelzen an einem Tropfen glühenden Metalls verbrannt ... ich hätte nicht so nachlässig sein dürfen und gleich eine Schürze besorgen müssen. Nun aber hat Arnulf sich verletzt und kann nur noch halb so viele Rapiere pro Tag herstellen wie wenn er gesund ist. Ich muss bald einige Erweiterungen für meine Schmiede kaufen, um die Unfallgefahren zu mindern.

Gleich morgen werde ich eine Schürze für meine Schmiede besorgen: So etwas kommt nicht mehr vor!

In der Stadt herrschte heute große Aufregung: In der Tischlerei des Ratsherren Wolfram brach unerwartet ein Feuer aus, das den Großteil der Einrichtung zerstörte. Die Angestellten des Ratsherren kamen mit dem Schrecken davon. Man munkelt seitdem, es sei ein Anschlag gewesen ...

Ratsherr Wolfram jedenfalls beschuldigt den Schmiedemeister Adalbert, meinen Konkurrenten, ob dieses angeblichen Anschlags, und dieser fordert Satisfaktion, um sein Gesicht nicht zu verlieren. Das Duell soll im Sommer des Jahres 1401 ausgetragen werden.

Ich hoffe nur, dass ich mir in der Stadt keine Feinde gemacht habe, denn langsam wird mir klar, dass eine Feindschaft mit einem wohlhabenden Bürger das Ende für meine kleine Schmiede wäre.

Um sicher zu gehen, habe ich einen Burschen damit beauftragt, den Schmiedemeister Adalbert für die nächsten Tage zu beobachten – vielleicht plant er ja auch einen Anschlag auf mich ...

4. III. 1401

Man hat die Steuern angehoben, verflucht! Gerade noch waren meine Finanzen einigermaßen in Ordnung, da halten die gierigen Stadtoberen auch schon wieder die Hände auf.

Zumindest haben sie mir angeboten, das Bürgerrecht zu erwerben. Aber haben sie sich auch Gedanken darüber gemacht, wie ich die 500 Münzen bezahlen soll, wenn sie mir auch noch die letzten Glänzer aus dem Sparstrumpf ziehen? Sapperlot!

Nun gut, ich habe zumindest so viel Geld, dass ich die schon längst überfällige Reparatur meines Karrens bezahlen kann. Und danach schicke ich ihn noch einmal zum Markt, um meinen Lagerbestand an Silberringen zu Geld zu machen.

Zudem könnte ich, wenn die Zeit dazu noch ausreicht, den Karren ein weiteres Mal ausschicken; diesmal, um die drei Rapiere aus meinem Lager zu verkaufen. Dann dürfte ich gerade so viel Geld zusammen haben, um mein Lager wieder mit Rohstoffen aufzufüllen und meine Schmiede mit einem Wasserbottich und einer großen Schmiedezange auszustatten. Oh je – und, um die Steuer zu zahlen ...

Leider hat das Ausspionieren meines Konkurrenten keine brauchbaren Informationen erbracht. Da mir aber langsam das Geld ausgeht, kann ich meinen Spion nicht noch ein weiteres Mal auf den Schmiedemeister ansetzen ...

21. VII. 1401

Die mageren Zeiten scheinen endlich vorbei!

Meine Schmiede ist inzwischen sehr gut ausgerüstet, die Lager sind gefüllt und die Lehrlinge stellen genug Beschläge, Silberringe und Rapiere her, um sie gewinnbringend auf dem Markt verkaufen zu können. Nun fehlt erst mal nur noch ein größerer Karren, damit ich immer gleich zwei verschiedene Waren auf einmal zum Markt bringen kann. Den kann ich mir aber auch bald leisten.

Ich habe gehört, es soll am gestrigen Morgen das Ehrenduell zwischen dem Ratsherren Wolfram und dem Schmiedemeister Adalbert stattgefunden haben. Dabei wurde der Schmiedemeister schwer verwundet – er wird’s aber wohl überleben.

Mit der Liebe hat sich bisher noch nichts getan.

Das soll sich aber nun ändern, denn ich habe beschlossen, jetzt, da es mit meinem Geschäft gut voran zu gehen scheint, um die wunderschöne Anna-Marie zu werben ... und wenn es Jahre dauern sollte, bis sie endlich "JA" sagt! Ich werde alles tun, um diese wunderschöne Frau zu gewinnen!

Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, in den nächsten zwei Jahren das Bürgerrecht zu erwerben. Dann kann ich mich irgendwann einmal um ein städtisches Amt bewerben. Wer weiß, mir werden sicher Privilegien zuteil; davon berichtete mir jedenfalls einmal mein Onkel.

7. X. 1401

Heuer wurde von einem gemeinen Neider ein schändlicher Anschlag auf meine Schmiede durchgeführt: Ein Häufchen ekelhaften "Unkendunks" – es stank gewaltig! – hinter einem Regal vertrieb einen meiner Lehrlinge aus der Werkstatt. Ich kann nicht genau sagen, wer dies gemacht hat, sein Ziel hat er aber auf jeden Fall erreicht, denn durch den Arbeitsausfall habe ich viel Geld verloren.

Nun werde ich mich nicht mehr herumschubsen lassen - ich schlage zurück!

An meinem Wohnsitz habe ich mir ein Hinterzimmer eingerichtet, von dem aus ich nun einen Anschlag auf meinen Konkurrenten, den Schmiedemeister Adalbert, aushecken kann. So kann ich gewiss einen Vorteil für mein Geschäft herausschlagen und dann zu mehr Geld kommen.

Mein Werben um die schöne Anna-Marie läuft bestens. Ich bin aber der Vermutung auferlegen, dass es da noch einen Nebenbuhler gibt – ich kann nur hoffen, dass er ihr nicht zu viele Geschenke macht, denn Frauen lassen sich unserer Tage durch Geld wohl fast immer beeindrucken. Nun, ich werde sehen ...


--- Downloads ---

 

Pätsch 1.1

05-02-2007

Patch 1.03a

21-11-2006

Patch 1.03c

04-08-2005

Patch 1.03b

03-08-2005

Musik aus dem AddOn

18-11-2002

Pätsch 1.02

20-04-2002

Wallpaper

04-03-2002